Kategorien
Behandlungsfelder Kinder

Verzögerung der Sprachentwicklung

Dabei handelt es sich um Störungen der Sprache vor Abschluss der Sprachentwicklung.

Man spricht von einer Sprachentwicklungsverzögerung (SEV), wenn die zeitliche Abweichung der Sprachentwicklung bis zum Alter von 3 Jahren mindestens 6 Monate beträgt. 

Von einer Sprachentwicklungsstörung (SES) spricht man, wenn dieser Rückstand nicht geringer wird, sondern sich noch vergrößert. Die zeitlichen oder inhaltlichen Abweichungen von der normalen Sprachentwicklung können folgende Bereiche des Sprachsystems betreffen.

Artikulation: Einzelne Laute oder Lautverbindungen können nicht richtig ausgesprochen werden oder das Kind kennt die bedeutungsunterscheidende Funktion von Lauten noch nicht.

Wortschatz: Der Wortschatz des Kindes ist zu klein, viele Dinge können nicht altersgemäß benannt werden. Ein nicht altersgerechter Wortschatz tritt in der Regel in der Kombination mit einer Artikulations- oder Grammatikstörung auf.

Grammatik: Der Erwerb und der Gebrauch des grammatischen Regelsystems sind gestört. Auftreten können z.B. fehlerhafte Wortstellungen im Satz, Auslassungen von Wörtern oder der falsche Gebrauch von Artikeln.

Auftreten können z.B. fehlerhafte Wortstellungen im Satz, Auslassungen von Wörtern oder der falsche Gebrauch von Artikeln.

Sprachverständnis: Die Bedeutung von Wörtern und Sätzen wird nicht verstanden, Das fällt im Alltag jedoch nicht immer auf, da Kinder sich am Situationszusammenhang orientieren.

Mundmotorik: Das Zusammenspiel oder der Tonus (Muskelspannung) der für eine deutliche Aussprache wichtigen Gesichtsmuskeln kann gestört sein. So kann z.B. eine offene Mundhaltung mit geringer Lippenspannung die Bildung der Labiallaute erschweren oder eine fehlerhafte Ruhelage der Zunge die Bildung der S-Laute.

Dyslalie

Von einer Dyslalie oder Artikulationsstörung spricht man, wenn Laute oder Lautverbindungen falsch ausgesprochen, falsch zusammengefügt, vertauscht oder ganz weggelassen werden.

Artikulationsstörungen werden üblicherweise nach der Anzahl falsch ausgesprochener Laute differenziert, wobei mit steigendem Schweregrad auch die Verständigungsschwierigkeit zunimmt.

  • inkonstante Dyslalie: Der Laut wird kann schon richtig gebildet werden, in der Spontansprache wird er jedoch noch häufig falsch gesprochen.
  • inkonsequente Dyslalie: ein Laut wird je nach Lautposition oder Wort durch unterschiedliche Laute ersetzt.
  • partielle Dyslalie: 1-2 Laute werden falsch gebildet
  • multiple Dyslalie: mehr als 2 Laute sind betroffen
  • universelle Dyslalie: die meisten Laute sind betroffen, wobei die Sprache hauptsächlich aus Vokalen besteht, sodass daher auch von „Vokalsprache“ die Rede ist.

Ziel der Behandlung ist es, die Entwicklung des Kindes anzuregen, zu unterstützen und bestehende Entwicklungsrückstände aufzuarbeiten. Dies geschieht auf spielerische Art und Weise in enger Zusammenarbeit mit den Eltern. Durch in den Therapiesitzungen erstelltes Übungsmaterial können die Behandlungserfolge zu Hause vertieft und gefestigt werden.